Leben im Hier und Jetzt

Es ist noch nicht all zu lange her, dass ich mit einer Freundin zum „Kraft-tanken“ einen Kurzurlaub verbrachte. Ich hatte viele Unterlagen zum Arbeiten mit, denn zu Hause ist mir die Zeit mit meiner Familie meist zu wertvoll als dass ich mich an meine Masterthesis setze, um sie weiter auszuarbeiten. Hin zu kommen meine beiden Berufe, die ich gewissenhaft ausführe und -fülle und da sind dann auch noch ein oder zwei andere wichtige Aufgabenbereiche, die ich so gut wie es mir möglich ist absolviere. Deshalb dachte ich, dass ich diese Zeit sinnvoll zum Schreiben und Lesen nützen könnte und zwischendurch sicher auch noch Abschalten und Ausspannen unterbrächte.

Ich befand mich mit 11 anderen Menschen im Himalaya-Tepidarium, des Hotels, mit einem Buch in der Hand, während andere in den Sternenhimmel von Loipersdorf schauten und langsam in einen entspannteren Zustand abdrifteten, lag ich im fast stockdunklen Raum und versuchte mühsam Buchstaben aus meinem mitgenommenen Buch zu entziffern. Da wurde mir die Situationskomik bewusst, ich kreiere und halte mit meiner Partnerin, Frau Etzelstorfer,  Workshops über Achtsamkeit und über das Leben im HIER und JETZT und nun lag ich hier, konnte den Augenblick kaum genießen, in meinem Gehirn ratterte es, was alles zu erledigen sei und am Besten schon gestern. Ich konnte mir ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Ab diesem Moment schaute auch ich mir den Sternenhimmel an, beachtete das abwechselnde Leuchten von Wänden, Fußboden, und dem riesigen Salzstein zu meiner Linken und bemerkte wie ich ruhiger wurde.

Werden Sie sich Ihrer Situation bewusst, Mehrfachbelastungen fangen langsam an, doch auf einmal stellt man fest, dass man im Hamsterrad ist und tagein tagaus läuft. Sich Gutes zu gönnen ist sinnvoll, um einem Burnout vorzubeugen sogar essentiell. Es ist bewiesen, dass das Fehlen von Entspannungsphasen nach Stressphasen, besonders Disstressphasen, mitverantwortlich für die Entstehung von Burnout ist. Wenn die Entspannung zu kurz und die nächste Stresskurve gleich folgt und das immer häufiger und mit immer ausgeprägteren Steilkurven, sollte man genau hinsehen. Entspannung kann auch sein, wenn Sie etwas gerne machen, Ihren Ideen sind keine Grenzen gesetzt, vom Schaumbad bis zur lustigen Lektüre, oder einfach einmal „Nichts-tun“.